Der Zooshop im Darmstädter Vivarium will künftig verstärkt nachhaltig erzeugte Artikel zum Verkauf anbieten. Darauf hat jetzt der für den Zoo zuständige Stadtkämmerer André Schellenberg hingewiesen. „Dies zu tun liegt nahe, denn die ,Produzenten‘ leben ja in unseren Gehegen“, erklärt Schellenberg. „Wir nutzen natürliche Produkte und können damit auch beispielhaft verdeutlichen, wie der Weg vom Ursprung zum Erzeugnis verläuft – wenn der Zoo und damit der Shop für das Publikum wieder geöffnet haben werden.“
Ein Beispiel dafür ist Schafwolle. Seit Ende 2017 leben Karakulschafe, eine der ältesten und vom Aussterben bedrohten Haustierrasse, im Zoo Vivarium. Das Fell der Lämmer war früher sehr begehrt und bekannt unter dem Namen „Persianer“. Im Darmstädter Tiergarten werden die erwachsenen Tiere zwei Mal im Jahr von geschulten Tierpflegerinnen geschoren. In einem Kasten am Schafgehege liegt für die Zoobesucherinnen und -besucher Anschauungsmaterial zum Befühlen bereit. Da die Schafherde stetig wächst, fällt jedoch weitaus mehr Wolle an.
Mit Unterstützung der Handspinnerin Maimuna Nack aus Kiel hat der Zoo Vivarium daher getestet, ob sich die Wolle gut verarbeiten lässt. Nack hat die Wolle von Hand sortiert, gewaschen, gezupft, gekämmt, kardiert, gesponnen, verzwirnt und verwebt bzw. verstrickt.
Schon als Schülerin war sie begeistert vom Weben und Stricken. Mittlerweile hat sie sich auf Schafwolle spezialisiert, um nachhaltig mit einheimischer Wolle zu arbeiten. „Für den Zoo Vivarium ist die Verarbeitung dieser Wolle daher ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit“, betont Schellenberg.
Das Zoo-Team berät aktuell, welche Artikel nach der Covid-19-bedingten Schließung im Zooshop angeboten werden können. Wollknäuel soll es auf jeden Fall geben. Gerne nimmt der Zoo auch Ideen und Anregungen von Woll-Fans, was alles aus der Wolle gefertigt werden kann, per E-Mail an zoo-vivarium@ entgegen darmstadt.de