Der Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD) der Wissenschaftsstadt Darmstadt testet im Zoo Vivarium aktuell die Baumsanierung mit Darmstädter Pflanzenkohle. Dabei wurden die Wurzeln einer Rotbuche und einer Kastanie bis auf eine Tiefe von 50 Zentimetern freigelegt und mit einem eigens gemischten Pflanzenkohle-Substrat aufgefüllt. Hinzu kam ein blühender Unterbewuchs aus regionalen Wildsamen, um auch für Insekten eine zusätzliche Nahrungsquelle zu schaffen. Geplant sind weitere Pflanzungen im Eingangsbereich, die den Tieren als Futter oder Heilpflanzen zu Gute kommen.
„In vielen Städten werden Bäume zum Ausgleich der Verkehrsemissionen gepflanzt, da sie Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln. Für ein besseres Stadtklima setzen wir in Darmstadt zusätzlich Pflanzenkohle aus der Darmstädter Karbonisierungsanlage ein. Sie speichert Kohlendioxid und Wasser, gibt Nährstoffe gezielt ab und reduziert Krankheitserreger. Ziel ist es, die Atmosphäre jährlich um rund 2.000 Tonnen Kohlendioxid zu entlasten. Das Vorhaben im Vivarium zählt zum Förderprojekt der US-Stiftung ‚Bloomberg Philanthropies‘, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Einsatz von Pflanzenkohle in Städten zu unterstützen“, fasst Stadtkämmerer André Schellenberg zusammen.
Bäume sind unverzichtbar für ein gesundes Stadtklima. Sie spenden Sauerstoff, Schatten und schaffen eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Eng bebaute urbane Räume – wie beispielsweise in der Wissenschaftsstadt Darmstadt – erschweren ihre Lebensbedingungen. Weitere Stressfaktoren für Bäume in Städten sind steigende Temperaturen, eingeengte und bodenverdichtete Wurzelräume. Daraus resultieren Trockenheit und Sauerstoffarmut. Alternative Baumsubstrate können Abhilfe schaffen, da sie die entscheidende Aufgabe der Wasserverteilung übernehmen und eine Belüftung direkt hin zu den Wurzeln ermöglichen. Die schwedische Hauptstadt entwickelte das innovative System, welches weltweit als ‚Stockholmer Modell‘ bekannt ist.