„Am südlichen Ausgang des Herrngartens zum Karolinenplatz wird eine "Müllskulptur" errichtet. In einem aus vier Bauzäunen begrenzten Bereich wird eine Woche lang der Streumüll gesammelt und hineingeworfen. Täglich wird der "Müllstand" angezeigt werden“, so Grünflächendezernent Michael Kolmer und Stadtkämmerer André Schellenberg. „Die Aktion soll zum Nachdenken anregen.“
Ein Banner informiert die Parknutzerinnen und Parknutzer über das Ziel der Aktion. Plakate im Park rufen dazu auf, den Park müllfrei zu halten, indem der Müll mitgenommen wird. Wer seine Konsumartikel in den Park hineinträgt, wird demnach gebeten, die Verpackungen nach dem Verzehr in den Rucksack oder die Tasche zu packen und zuhause in der eigenen Mülltonne zu entsorgen.
„Wenn insgesamt weniger Müll im Park verbleibt, reichen die vorhandenen Müllbehälter aus und es müssen nicht noch mehr aufgestellt werden. Die typischen Elemente eines Landschaftsparks sind weitläufige Wiesen, Bäume, Gehölzgruppen, ein Teich und die ein oder andere Skulptur. Mülleimer und Toiletten gehören klassisch nicht dazu“, so Kolmer weiter. „Gärtnerinnen und Gärtner sind dazu ausgebildet worden, sich um die Vegetation in den Parks kümmern zu können. Leider muss vor dem Rasen- und Gehölzschnitt und der Pflege der Stauden- und Blumenbeete regelmäßig erst einmal der herumliegende Müll aufgesammelt werden. Dafür wird Personal und Geld benötigt. Die eingesparten Ressourcen könnten sinnvoller eingesetzt werden: Attraktive Blumenbeete sind schöner als Müllberge.“
Bereits im letzten Jahr hat das Grünflächenamt Mülleimer mit größerem Fassungsvermögen im Herrngarten aufgestellt (100-Liter-Pinto). Dieses Jahr läuft ein weiterer Test: In vier großen Körben sollen die Pizzakartons entsorgt werden.
„200 Tonnen Abfall pro Jahr fallen alleine im Herrngarten an – Tendenz steigend. Pro Tonne Müll kostet das bis zu 230 Euro. Werktags sind hier im Durchschnitt zwei Mitarbeiter des EAD jeweils zweieinhalb Stunden mit Müllsammeln und Aufräumen beschäftigt, an Wochenenden und nach Feiertagen vier bis fünf Mitarbeiter des EAD je nach Aufkommen und jeweils ab den frühen Morgenstunden“, ergänzt Schellenberg.
Der Aufruf der Wissenschaftsstadt Darmstadt an die Nutzerinnen und Nutzer des Herrngartens lautet daher: "Nimm deinen Müll mit – Der Park ist schöner ohne Müll“!